2.1.48.
Denken wir uns daß Einer eine Arbeit verrichtet, in
der
ein Vergleichen,
Versuchen, Wählen vorkommt || es ein Vergleichen, Versuchen,
Wählen gibt. Er stellt etwa einen
Gebrauchsgegenstand aus
gegebenen || gewissen Materialstücken mit gegebenen Werkzeugen
her. Immer wieder entsteht
gleichsam die
Frage || das Problem “Soll ich
dies Stück dazu nehmen?” –
Es || Das Stück wird
vielleicht verworfen, ein anderes versucht.
Stücke werden versuchsweise zusammengestellt,
auseinandergenommen; es wird nach einem
geeigneten
Stück || passenden gesucht, etc.
etc.. Ich denke mir nun diesen ganzen
Hergang gefilmt. Der Arbeitende gibt etwa Laute von sich
wie “Hm –”, oder
“Ha!”.
Es sind
sozusagen || Sozusagen Laute des Zögerns, des
plötzlichen Findens, des Entschlusses, der Zufriedenheit, der
Unzufriedenheit; aber
er redet dabei kein Wort || kein Wort wird
geredet.
Die || Jene Laute mögen
auch || im
Film 45
aufgenommen werden.
Der Film wird mir
vorgeführt; & ich erfinde nun ein
Selbstgespräch des Arbeitenden, welches zu seiner Arbeitsweise,
dem Rhythmus seiner Arbeit, seinem Mienenspiel, seinen
Gebärden & Naturlauten paßt, welches all dem
entspricht. Ich lasse ihn also manchmal sagen
“Nein das Stück ist zu lang. Vielleicht
paßt ein andres besser.” – oder
“Was soll ich jetzt tun? – – Ich
hab's!” – oder “Das ist
ganz gut.” etc.
Wenn der
Arbeitende reden kann, – wäre es eine Verfälschung des
wirklichen Vorgangs wenn er ihn genau beschriebe &
dabei || etwa sagte:
“Dann dachte ich: Nein, das geht nicht; ich
muß es anders versuchen”
u.s.w. – obwohl er während der
Arbeit nicht gesprochen
hatte || ,
& sich auch diese Worte nicht vorgestellt hatte?
Ich will sagen: Kann er nicht seine wortlosen
Gedanken später in Worten wiedergeben? So zwar,
daß wir, die den Arbeitsvorgang sähen, mit dieser Wiedergabe
einverstanden sein könnten? – Umsomehr,
wenn wir dem Mann nicht nur
46
einmal, sondern öfters bei der
Arbeit zugesehen hätten?