Wenn
ich sage “in dem Quadrat ist ein schwarzer Kreis”
so ist es mir immer, als habe ich hier wieder etwas Einfaches vor
mir. Als müsse ich nicht an verschiedene
mögliche
Stellungen || Lagen oder
Größen des Kreises denken.
Und doch kann man sagen: wenn ein Kreis in dem Quadrat
ist, so muß er irgendwo und von irgend einer
Größe sein. Nun
kann aber doch auf keinen Fall davon die Rede sein,
daß ich mir
alle
möglichen Lagen und Größen zum
voraus denke. – In dem ersten Satz scheine ich sie
vielmehr, sozusagen, durch ein Sieb zu fassen,
sodaß “Kreis innerhalb des
Quadrats”
einem Eindruck zu entsprechen
scheint, für den das
Wo
etc. überhaupt noch nicht in Betracht kommt, als
sei es (gegen allen Anschein) etwas, was mit jenem ersten
Sachverhalt nur physikalisch, nicht logisch verbunden
sei.
Der Ausdruck
“Sieb” kommt daher: wenn ich etwa eine
Landschaft ansehe, durch ein Glas, das nur die Unterschiede von
Dunkelheit und Helligkeit
durchläßt, nicht aber die
Farbunterschiede, so kann man so ein Glas ein Sieb nennen.
Denkt man sich nun das Quadrat durch ein Glas betrachtet,
das nur den Unterschied “Kreis im
Quadrat, oder nicht im Quadrat”
durchläßt || durchließe,
nicht aber einen Unterschied der Lage oder
Größe des Kreises, so könnten
wir auch hier von einem Sieb sprechen.
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