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“Wenn ich mir etwas vorstelle, so
geschieht || geschieht doch wohl
etwas!” Nun, es geschieht etwas –
und wozu mache ich dann einen Lärm? Wohl dazu,
was geschieht, mitzuteilen. – Aber wie teilt man
denn überhaupt etwas mit? Wann sagt man, etwas
werde mitgeteilt? – Was ist das Sprachspiel des
Mitteilens?
Ich möchte sagen: du
siehst es für viel zu selbstverständlich an, daß
man
jemandem || Einem etwas mitteilen kann || jemandem eine Mitteilung machen
kann.. Das heißt:
wir || Wir sind so sehr an die
Mitteilung durch Sprechen, im Gespräch, gewöhnt,
daß es uns scheint, als läge der ganze Witz der
Mitteilung darin || daß es uns scheint, der
Vorgang der Mitteilung wäre so zu
beschreiben¤, daß ein Andrer
den Sinn meiner Worte – etwas Seelisches –
auffaßt, sozusagen in seinen Geist aufnimmt. Wenn
er dann auch noch etwas damit anfängt, so gehört das
nicht mehr zum unmittelbaren Zweck der Sprache.
Man möchte sagen “Die Mitteilung bewirkt,
daß er
weiß, daß ich Schmerzen habe; sie
bewirkt dies geistige Phänomen; alles Andere ist der
Mitteilung unwesent
lich.”– 214
–
Was dieses
merkwürdige Phänomen des Wissens ist – damit
läßt man sich Zeit. Seelische Vorgänge sind
eben merkwürdig. (Es ist, als sagte
man: “Die Uhr zeigt uns die Zeit
an.
Was die Zeit ist, ist noch nicht
entschieden. Und
wozu man die Zeit
abliest – das gehört nicht hieher.”)