“Aber warum traust du dir selbst so wenig?
[d|D]u weißt doch sonst immer, was
‘rechnen’ heißt. Wenn du also
sagst, du habest in der Vorstellung gerechnet, so wird es eben so
sein. Hättest du
nicht gerechnet, so
würdest du's nicht sagen. Ebenso: wenn
du sagst, du sähest etwas Rotes in der Vorstellung, so wird es
eben rot
sein. Du weißt ja sonst, was
‘rot’ ist. – Und weiter: du
verläßt dich ja nicht immer auf die Übereinstimmung
mit den Andern; denn oft berichtest du, du habest etwas gesehen,
was niemand
[a|A]ndrer gesehen hat.”– – Aber ich traue mir ja – ich sage ja ohne
Bedenken, ich habe dies im Kopf gerechnet, diese Farbe mir
vorgestellt. Nicht das ist die Schwierigkeit, daß ich
zweifle, ob ich mir wirklich etwas Rotes
vo
orgestellt habe.
Sondern
dies: daß es so|gar – 222 –
keine Schwierigkeit
macht, zu zeigen oder zu beschreiben, welche Farbe ich mir
vorgestellt habe, die Vorstellung in die Wirklichkeit
abzubilden. // Sondern
dies: daß wir so ohne weiteres zeigen oder
beschreiben können, welche Farbe wir uns vorgestellt haben,
daß uns das Abbilden der Vorstellung in die Wirklichkeit gar
keine Schwierigkeit
bereitet.
// Sehen sie sich
denn zum Verwechseln ähnlich? – Aber ich
kann ja auch ohne weiteres einen
Men
[y|s]schen nach einer Zeichnung
erkennen. – Aber kann ich denn fragen
“Wie schaut eine richtige Vorstellung dieser Farbe
aus?”, oder “Wie ist sie
beschaffen?”; kann ich dies
lernen?
(Ich kann sein Zeugnis
nicht annehmen, weil es kein
Zeugnis ist.
Es sagt mir nur, was er zu sagen
geneigt
ist.)