307.
“Wenn ich sage ‘ich habe Schmerzen’, weise ich
nicht auf eine Person, die die Schmerzen hat, da ich in gewissem Sinne
gar nicht weiß,
wer sie hat.” –
Und das läßt sich rechtfertigen.
Denn vor allem: Ich sagte ja nicht, die und die Person habe
Schmerzen, sondern “ich habe …”.
Nun, damit nenne ich ja keine Person.
So wenig, wie wenn ich
ˇvor Schmerzen
stöhne.
Obwohl der Andre aus dem Stöhnen ersieht, wer Schmerzen fühlt.
Was heißt es denn: wissen,
wer wer Schmerzen fühlt?
Es heißt, z.B., wissen, welcher Mensch in diesem
Zimmer Schmerzen hat: also, der dort sitzt, oder, der in dieser
Ecke steht, der Lange mit den blonden Haaren dort, etc.
– Worauf will ich hinaus?
Darauf, daß es sehr verschiedene Kriterien der
‘
Identität’ der Person gibt.
Nun, welches ist es, das mich bestimmt, zu sagen,
ich
habe Schmerzen?
Gar keins.
(
⇒123)