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Es mag Menschen geben, die viel mit sich selbst sprechen,
e
[g|h]e und während sie handeln, und solche, die nur sehr
wenig zu sich selbst sagen, die gleichsam auch mit sich selbst
se
[j|h]r schweigsam sind.
Wenn man ihn fra
[h|g]t “Was hast du gedacht, als
du das tatest?” gesteht er vielleicht ganz ehrlich
“Gar nichts”, obgleich seine Handlung
uns
w wohlüberlegt, ja vielleicht listig scheint.
Ich sage, ich wisse nich
t, was in ihm vorgeht, und es geht in
einem wichtigen Sinne nichts in ihm vor.
Ich kenne mich bei ihm nicht aus: Ich mache
z.B. leicht falsche Vermutungen und werde von Zeit
zu Zeit hart in meinen Erwartungen getäuscht.
Ich könnte mir von diesem Menschen ein Bild machen, indem ich mir
vorstellte, er sprec
[eh|he] zu allen seinen Handlungen
Monologe, die seine Gesinnung zum Ausdruck brächten.
Die Monologe wären eine Konstruktion, eine Arbeitshypothese, mittels
derer ich mir seine Handlungen verständlich zu machen suche.
Muss ich nun annehmen, dass in
ihm
ausser jenen Monologen noch ein
Denken vor sich
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geht?
Sind die Monologe nicht ganz genug?
Können sie nicht Alles leisten, was das Innenleben leisten
soll?