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Wenn wir uns fragen; worin besteht der Eindruck, den uns ein Wort macht,
so denken wir zuletzt
daran || an
das, was wir
sehen, wenn wir das Wort
anschauen.
Wir nehmen an das
Bild des Wortes selbst sei ziemlich
nebensächlich & der Eindruck liege irgendwie hinter dem
Wortgestalt || Wortbild.
Und diesen Fehler machen wir immer wieder.
Aber die Gestalt eines Wortes, das wir – wie alle Wörter
der gewöhnlichen Sprache – unzählige male gesehen
haben, macht uns einen tiefen Eindruck.
Denke nur an die Schwierigkeiten, die wir empfinden wenn
die Rechtschreibung geändert wird.
Solche Änderungen sind als Sakrileg empfunden
worden.
Freilich nur gewisse Zeichen machen uns einen tiefen Eindruck, andere
nicht.
Ein neu erfundenes Zeichen etwa “ ⌵ ” für
“oder
”
kann ohne in uns etwas aufzuregen durch ein beliebiges anderes
ersetzt werden.
Denke daran daß das
geschriebene || gesehene Wort uns in
ähnlicher Weise vertraut ist wie das gehörte.
Denke an Esperanto & wie seltsam es uns anmutet einen Ausdruck der
Herzlichkeit in diese Kunstsprache übersetzt zu
hören.
Wir könnten ja auch nicht den Händedruck willkürlich durch ein anderes
Zeichen
des Abschieds ersetzen.
Das hängt damit zusammen, daß wir
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uns das Gefühl der Trauer als etwas hinter
den Empfindungen des Weinens, schweren Atmens etc.
etc. vorstellen & diese geneigt sind als etwas
Nebensächliches zu vernachlässigen.
Auch hängt das mit der Frage zusammen ob
der Eindruck || der
Ausdruck des Gesichtes
gesehen wird oder hinter dem gesehenen gefühlt.
Denke an

& …
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