“Der Sinn eines Satzes kann wohl in
einem gewissen Sinne ‘verschwommen’ sein, wie etwa wenn man
von einem Ding aussagt es habe nicht eine
reine Farbe sondern ein
trübes Gemisch
von Farbtönen, oder von einem Laut, er sei kein reiner Klang
sondern ein ‘unbestimmtes’ Geräusch”; aber man will
nun sagen: “Auch das ‘unbestimmteste’
Geräusch ist
ein bestimmtes Geräusch”.
Aber was heißt das?
“Auch der (
unbestimmteste), verschwommenste Sinn ist
ein bestimmter Sinn”.
“Ich habe doch immer einen
bestimmten Gesichtseindruck!”
Woher weißt Du daß es ‘immer’ ist?
Das ist doch a priori; also heißt es, es hat
keinen Sinn hier von ‘Unbestimmtheit’ zu
reden.
Und also
auch
nicht von Bestimmtheit.
(“Ein Stab hat doch immer eine bestimmte
Länge!”)
“Die Regeln eines
Spiels können wohl eine gewisse Freiheit lassen, aber sie müssen doch ganz bestimmt
sein”.
Das wäre etwa als
wollte || sagte man:
Du kannst zwar einem Menschen durch vier Wände eine
gewisse Bewegungsfreiheit lassen, aber die Wände
müssen vollkommen starr sein;– – was nicht wahr ist.
Sagte man aber nun: “Diese
Wände können wohl elastisch sein, aber sie
haben dann eine ganz bestimmte
Elastizität”, so ist dies wieder falsch, wenn es heißen
soll, daß man immer im Stande ist die Elastizität genau
anzugeben. Soll es aber das nicht heißen, so
heißt es gar nichts.
“Der Stab hat immer
eine bestimmte Länge” ist eigentlich das Bekenntnis zu einer bestimmten
Ausdrucksweise || Ausdrucksform.
Derjenigen nämlich, die sich der
Form eines Ideals der Genauigkeit bedient.
(Gleichsam
wie || als eines Parameters der Darstellung.)
Das || Und das Bekenntnis zu einer Ausdrucksform wenn es als Satz über die
Gegenst
ände
der Betrachtung
ausgedrückt wird || formuliert ist muß allerdings ‘
a
priori’ sein.
Denn
das sein Gegenteil
wird ja wirklich undenkbar, da ihm ja eine
Denkform, Ausdrucksform, entspricht, in der man einfach nicht denkt.
So verhält es sich auch damit, wenn ich
sage: “Es kann keine Vagheit
im
Sinn des Satzes geben.”