24.2.
      Nur wenn ich kein (gemeiner) Egoist bin, kann ich auf einen sanften Tod hoffen.
     Der Reine hat eine Härte, die schwer zu ertragen ist. Darum nimmt man die Ermahnungen eines Dostojevski leichter an, als eines Kierkegaard. Der eine druckt noch, während der andere schon schneidet.
     Wenn du nicht bereit bist, deine Arbeit für etwas noch Höheres zu opfern, so wird kein
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Segen mit ihr sein. Denn ihre Höhe erhält sie, dadurch daß du sie an die richtige Stelle || in die wahre Höhenlage im Verhältnis zum Ideal setzst. || stellst.
     Darum vernichtet Eitelkeit den Wert der Arbeit. So ist die Arbeit des Kraus, z.B., zur ‘klingenden Schelle’ geworden. (Kraus war ein, außerordentlich begabter, Satzarchitekt.)

     Es scheint, ich erhalte wieder nach & nach Arbeitskraft. Denn in den letzten 2–3 Tagen konnte ich wieder mehr & mehr, obwohl doch noch wenig, über Philosophie denken & Bemerkungen schreiben. Anderseits habe ich in meiner Brust das Gefühl, als ob mir das Arbeiten vielleicht trotzdem nicht erlaubt || gestattet sei. D.h., ich fühle mich nur mäßig, oder nur halb, glücklich in der Arbeit || beim Arbeiten & habe eine gewisse Furcht es möchte mir untersagt werden. D.h., ein Unglücksgefühl möchte über mich
hereinbrechen, welches mir das Weiterarbeiten unmöglich macht || in Sinnlosigkeit verwandelt & mich zwingt, die Arbeit niederzulegen. Möge das aber nicht geschehen!! – Dies aber hängt zusammen, mit dem Gefühl, daß ich zu wenig liebevoll bin, d.h. zu egoistisch. Daß ich zu wenig um das sorge, was Andern wohltut. Und wie kann ich leben ruhig leben, wenn ich nicht dabei hoffen kann, sanft zu sterben. Gott bessere es!!
     “Es ist niemand hier”, – aber ich kann auch allein wahnsinnig werden.

     Es ist merkwürdig, daß man sagt, Gott habe die Welt erschaffen, & nicht: Gott erschaffe, fortwährend, die Welt. Denn warum soll es ein größeres Wunder sein, daß sie zu existieren || sein begonnen hat, als daß sie fortfuhr zu sein.
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Man wird von dem Gleichnis des Handwerkers verleitet. Daß Einer einen Schuh macht, ist eine Leistung, aber einmal || (aus Vorhandenem) || gemacht, bleibt er von selbst einige Zeit bestehen. Denkt man sich aber Gott als Schöpfer, muß die Erhaltung des Universums nicht ein ebensogroßes Wunder sein als seine Schöpfung, – ja, sind die beiden nicht eins? Wozu || Warum soll ich einen einmaligen Akt der Schöpfung annehmen || postulieren & nicht bloß einen dauernden Akt des Erhaltens – der einmal angefangen hat || , der einen zeitlichen Anfang hatte oder, was aufs Gleiche hinausläuft, des Erschaffens || ein dauerndes || fortdauerndes Erschaffen?