20.3.
Ich glaube
, || : ich verstehe,
daß der Geisteszustand des Glaubens den Menschen
s
elig machen kann. Denn wenn der Mensch
glaubt,
von ganzem Herzen glaubt, daß der
Vollkommene sich für ihn hingegeben, sein Leben geopfert, hat,
daß er ihn damit – von Anfang –
mit Gott ausgesöhnt hat, so daß
Du nun nur noch dieses Opfers würdig weiter leben sollst, –
so muß dies den ganzen Menschen veredeln, sozusagen, in den
Adelstand erheben. Ich verstehe – will ich sagen
– daß dies eine Bewegung der Seele zur
Seligkeit
ist.
Es heißt – glaube ich
–: “Glaubt daran, daß ihr nun
ausgesöhnt seid, & sündiget ‘hinfort nicht
mehr’!” – Aber es ist auch klar,
daß dieser Glauben eine Gnade ist. Und, ich glaube, die
Bedingung für ihn ist, daß wir unser Äußerstes
tun & sehen, daß es uns zu nichts führt, daß,
soviel wir uns auch plagen, wir unversöhnt bleiben.
Dann kommt die Versöhnung
nach
Wunsch || zu Recht.
Ist nun
aber der verloren, der dieses Glaubens nicht ist? Das
kann ich nicht glauben; oder aber noch nicht glauben.
Denn
vielleicht werde ich's glauben.
Wenn hier vom ‘Geheimnis’
jenes Opfers gesprochen
wird: so müßtest Du die Grammatik
dieses || des Wortes
“
Geheimnis” hier verstehen!
Es ist
niemand hier: & doch
spreche ich & danke & bitte. Aber ist darum
dies Sprechen
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& Danken & Bitten ein
Irrtum?!
Eher könnte
ich sagen: “
Das ist das
Merkwürdige!”
Bin im Zweifel,
was ich in der nächsten Zukunft tun soll. Eine Stimme
in mir sagt mir, daß ich jetzt von hier weg soll, &
nach Dublin. Aber anderseits hoffe ich wieder,
daß ich das jetzt nicht tun muß. Ich möchte
sagen: Möchte es mir vergönnt sein, noch hier
einige Zeit zu arbeiten! – Ich bin
aber, sozusagen, am Schluß eines Abschnittes meiner Arbeit
angelangt.
Gott, welche Gnade ist es, ohne
furchtbare Probleme leben zu können! Möchte sie
bei mir bleiben!