Es ist eine
ungemein wichtige Sache,
daß ich mich bei dem Gebrauch der Sprache
nicht erinnere, wie ich sie gelernt habe. Ich sage
“hier sehe ich eine schwarze Kugel”. Ich
weiß nicht wie ich
“schwarz” und “Kugel” gelernt
habe. Meine Anwendung der Wörter ist
unabhängig von diesem
Erlernen. Es
ist so, als hätte ich die Wörter selbst
geprägt. Und nun kommt wieder die alte Frage:
Wenn die Grammatik, die von den Wörtern handelt,
für
ihre Bedeutung wesentlich ist,
muß ich die grammatischen Regeln, die von
einem Wort handeln alle im Kopf haben, wenn es für mich
etwas bedeuten soll? Oder ist es hier,
wie im Mechanismus: Das Rad, das stillsteht, oder auch
sich dreht, das Rad in einer Lage, weiß,
gleichsam, nicht, welche Bewegung ihm noch erlaubt ist, der Kolben
weiß nicht, welches Gesetz seiner Bewegung
vorgeschrieben ist; und doch wirkt das Rad und der Kolben nur
durch
jene Gebundenheit || jenes
Gebundenseins.
Soll ich
also sagen: Die grammatischen Regeln wirken in der
Zeit? (Wie jene Führung.)
Also: Das Wort “Kugel” wirkt nur
in der Art || durch die Art seiner Anwendung.
Und es wäre die seltsame Frage denkbar: “wie
kann ich denn dann
gleich wissen, was ich mit
‘Kugel’ meine, ich kann doch nicht die ganze Art
der Anwendung
auf einmal im Kopf haben?”
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Und wenn
ich mich jemand fragt “siehst Du dort eine schwarze
Kugel”, so muß ich doch diese
Anwendung des Wortes vor Augen haben, um ihn verstehen und ihm
antworten zu können.
Nun ist es
seltsam, daß ich das Gefühl habe, als
trüge ich die grammatischen Regeln auf irgend eine Weise mit
mir herum, wenn ich das Wort gebrauche. Wie ich nicht
überrascht bin, daß sich das Rad nur
drehen kann, und ich seine Bewegungsfreiheit gleichsam mit
einem Bl
icke übersehe.
So, möchte ich sagen,
weiß ich in irgend einem Sinn schon,
daß hinter der Halbkugel die ich sehe,
eine zweite gleichgroße ist und nicht etwa
eine Spitze; ich weiß,
daß die Kugel von der Seite gesehen auch
als Kreis erscheint etc. etc..
Oder kann es mir doch durch das, was ich
mit || in mir herumtrage, ableiten.
Das Schließen in
schwierigeren Fällen geht tatsächlich in der Zeit so vor
sich, daß ich die Regeln anschauen, die
Prämissen nachschlagen muß, und
so den sprachlichen Apparat wie eine Maschine
gebrauche