Ich gebe jemandem die Information und nur diese: Du wirst
um die und die Zeit auf der Strecke A B einen Lichtpunkt erscheinen
sehen.
Hat nun die Frage einen Sinn, “ist es wahrscheinlicher,
daß dieser Punkt im
In
terval
l A C erscheint,
als in C
B”?
Ich glaube, offenbar nein. –
Ich kann freilich bestimmen, daß die
Wahrscheinlichkeit, daß das Ereignis in C B
eintritt, sich zu der, daß es in A C
eintritt, verhalten soll, wie
, aber das ist eine
Bestimmung, zu der ich empirische Gründe haben kann, aber a
priori ist darüber nichts zu sagen.
Die beobachtete Verteilung von Ereignissen kann nicht zu dieser Annahme
führen.
Die Wahrscheinlichkeit, wo unendlich viele Möglichkeiten in
Betracht kommen, muß natürlich als Limes betrachtet
werden.
Teile ich nämlich die Strecke A B in beliebig viele, beliebig
ungleiche Teile und betrachte die Wahrscheinlichkeiten,
daß das Ereignis in irgend einem dieser Teile
stattfindet, als untereinander gleich, so haben wir sofort den einfachen
Fall des Würfels vor uns.
Und nun kann ich ein Gesetz – willkürlich – aufstellen,
wonach Teile gleicher Wahrscheinlichkeit gebildet werden sollen.
Z.B., das Gesetz, daß gleiche
Länge der Teile gleiche Wahrscheinlichkeit
bedingt.
Aber auch jedes andere Gesetz ist gleichermaßen
erlaubt.
Könnte ich nicht auch im Fall des Würfels etwa 5 Flächen zusammennehmen
als eine Möglichkeit und sie der sechsten als der zweiten Möglichkeit
gegenüberstellen?
Und was, außer der Erfahrung, kann mich hindern,
diese b
eiden Möglichkeiten als gleich wahrscheinlich
zu betrachten?
Denken wir uns etwa einen roten Ball geworfen, der nur eine ganz kleine
grüne
Kalotte hat.
Ist es in diesem Fall nicht viel wahrscheinlicher,
daß er auf dem roten Teil auffällt, als auf dem
grünen? –
Wie würde man aber diesen Satz begründen?
Wohl dadurch, daß der Ball, wenn man ihn wirft,
viel öfter auf die rote, als auf die grüne Fläche auffällt.
Aber das hat nichts
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mit der Logik zu tun. –
Man könnte die rote und grüne Fläche und die Ereignisse, die auf
ihnen stattfinden, immer auf solche Art auf eine Fläche projizieren,
daß die Projektion der grünen Fläche gleich oder
größer wäre als die der roten; so,
daß die Ereignisse, in dieser Projektion
betrachtet, ein ganz anderes Wahrscheinlichkeitsverhältnis zu haben
scheinen, als auf der ursprünglichen Fläche.
Wenn ich
z.B. die Ereignisse in einem
geeigneten gekrümmten Spiegel sich abbilden lasse und mir nun denke,
was ich für das wahrscheinlichere Ereignis gehalten hätte, wenn ich nur
das Bild im Spiegel sehe.
Dasjenige, was der Spiegel nicht verändern kann, ist die Anzahl
bestimmt umrissener Möglichkeiten.
Wenn ich also auf meinem Ball n Farbenflecke habe, so zeigt
der Spiegel auch n, und habe ich
bestimmt,
daß diese als gleich wahrscheinlich gelten
sollen, so kann ich diese Bestimmung auch für das Spiegelbild aufrecht
erhalten.
Um mich noch deutlicher zu machen: Wenn ich das Experiment im
Hohlspiegel ausführe,
d.h. die
Beobachtungen im Hohlspiegel mache, so wird es vielleicht
scheinen, als fiele der Ball öfter auf die kleine Fläche, als auf
die viel größere und es ist klar,
daß keinem der Experimente – im Hohlspiegel
und außerhalb – ein Vorzug gebührt.