Man hat natürlich das Recht, ein Behauptungszeichen zu verwenden, wenn man es im Gegensatz etwa zu einem Fragezeichen gebraucht. Irreleitend
207
ist es nur, wenn man meint, daß die Behauptung nun aus zwei Akten bestehe, dem Erwägen und dem Behaupten (Beilegen des Wahrheitswertes, oder dergl.) und daß wir diese Akte nach dem geschriebenen Satz ausführen, ungefähr wie wir nach Noten Klavier spielen || singen.
     Mit dem Klavierspielen nach Noten ist nun allerdings das laute oder auch leise, Lesen nach dem geschriebenen oder gedruckten Satz zu vergleichen und ganz analog; aber nichts, was wir ‘denken’ nennen || aber nicht das Denken des Satzes. || aber nicht etwas, was wir ein Denken oder Meinen des Satzes nennen würden. || aber nicht Akte des Denkens oder Meinens. || aber nicht eine psychologische Tätigkeit || Reihe seelischer Akte des Denkens oder Meinens des Satzes. Ist also z.B. ein Behauptungszeichen im geschriebenen Satz, so wird wieder ein Behauptungszeichen im gelesenen sein (etwa die Betonung, oder der Stimmfall). Aber nicht, als ob im geschriebenen Satz das || die Zeichen, im gedachten aber die Bedeutung anwesend wäre. – || Aber nicht so als ob das Denken des Satzes darin bestünde || Aber das Denken des Satzes besteht nicht darin daß wir nach den Signalen des Satzes Gedankenoperationen – u.a. auch das Behaupten – ausführten. Als || Und als seien im Satz die Zeichen & die Bedeutungen im Denken. || Aber die Zeichen des Satzes sind nicht Signale nach welchen || denen wir psychische Operationen vornehmen || ausführen – u.a. auch das Behaupten. || Aber die Zeichen des Satzes sind nicht Signale zu psychischen Tätigkeiten des Meinens. Daher ist auch das Zeichen in der Fregeschen Schreibweise ganz überflüssig. Es wird (ja) vor alle Sätze gesetzt, kann also in allen weggelassen werden. Dort wo er einmal einen Satz ohne dieses Zeichen hinschreibt tut er es mit einer gewissen Unsicherheit die zeigt daß er eigentlich nicht darauf gefaßt war es je wegzulassen also wirklichen Gebrauch im Kalkül davon zu machen.