Angenommen, es hätte Einer den
pythagoräischen Lehrsatz zwar nicht
bewiesen, wäre aber durch Messungen der Katheten und
Hypotenusen zur “Vermutung” dieses
Satzes geführt worden.
Und nun fände er den Beweis und sagt, er habe nun bewiesen, was er
früher vermutet hatte: so ist doch we
nigstens
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das eine merkwürdige Frage:
An welchem Punkt des Beweises kommt denn nun das heraus, was er
früher durch die einzelnen Versuche bestätigt fand? denn der
Beweis ist doch wesensverschieden von der früheren Methode. –
Wo berühren sich diese Methoden, da sie angeblich in irgendeinem Sinne
das Gleiche ergeben?
D.h.: Wenn der Beweis und die Versuche
nur verschiedene Ansichten Desselben (derselben
Allgemeinheit) sind.
(Ich sagte “aus der gleichen Quelle
fließt nur Eines” und man könnte sagen, es
wäre doch zu
sonderbar, wenn aus
so verschiedenen
Quellen dasselbe fließen sollte.
Der Gedanke, daß aus verschiedenen Quellen
dasselbe fließen kann ist und von der Physik,
d.h. von den Hypothesen so
geläufig || vertraut.
Dort schließen wir immer von Symptomen auf die
Krankheiten und wissen, daß die verschiedensten
Symptome, Symptome Desselben sein können.)