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Laß uns zu dem Satz
zurückkehren: “Jeder Satz sagt: es
verhält sich so und so.” – Inwiefern
ist denn dies die Form jedes Satzes? – Es ist vor
allem
selbst ein Satz, ein deutscher Satz, denn es
hat Subjekt und Prädikat (ein Verbum). Wie
aber wird dieser Satz angewendet – in unsrer
alltäglichen Sprache angewendet? Denn nur
daher habe ich ihn ja genommen. ‒ ‒ ‒
Wir sagen z.B.: Er
erklärte mir seine pekuniäre Lage, sagte, es
verhält sich so und so und ich brauche daher einen
Vorschuß. Man kann also insofern
sagen, jener Satz stünde für irgendwelche
Aussagen. Er wird als Satz
schema
verwendet; aber das
nur, weil er den Bau eines
deutschen Satzes hat. Man könnte statt seiner
ohneweiters auch sagen: “das und das ist der
Fall”, oder “so und so liegen die
Sachen”, et
c. Wir
könnten uns aber auch leicht vorstellen,
daß Leute für diesen Zweck einen
‘
sinnvollen’ Satz verwenden
– etwa einen sehr abgedroschenen – wie,
“Der Himmel ist blau”. Und wer
in der neuern Logik aufgewachsen ist, wird vielleicht
sagen: “Er sagte:
p, und ich brauche daher einen
Vorschuß”. –
Aber den Buchstaben ‘p’ wird doch
niemand die allgemeine Form eines Satzes nennen. – Wie gesagt: – “Es
verhält sich so und so” war dies nur dadurch,
daß es selbst das ist, was man einen
deutschen Satz nennt. Denn es enthält das
Für
wort “es” und das Verbum
in der dritten Person der Einzahl. – Aber obschon
es ein Satz ist, so hat es doch nur als Satzvariable
Verwendung. Zu sagen, dieser Satz stimme mit der
Wirklich
keit95
überein (oder nicht
überein) wäre offenbarer Unsinn. Und er
illustriert also dies, daß
ein Merkmal unseres Satzbegriffes der
Satz
klang ist – wie wir es nennen
könnten.
Es wäre mir,
z.B., nicht eingefallen, statt jenes
Satzschemas die Form “es so” zu setzen, und doch
könnte in einer Sprache, die (wie z.B.
die russische) keine Kopula verwendet, dies sehr wohl als
Satzvariable gebraucht werden.