966.
Ich sage das Wort “Baum”, dann sag ich ein
Unsinnwort.
Sie fuehlen sich verschieden an.
In wie fern? –
Mir werden zwei
Gegensta
e[e|n]de gezeigt:
der eine ist ein Buch, der andere ein mir unbekanntes Ding von
sonderbarer Form.
Ich sage: sie schauen nicht bloss
verschieden aus, sondern ich habe auch ein anderes
Gefuehl bei
ihnen ihrem
Anblick.
Das eine Ding ‘verstehe’ ich, das andere verstehe
ich nicht.
“Ja, aber es ist nicht nur der Unterschied zwischen
Wohlbekanntheit und Fremdheit.”
Nun, ist nicht auch ein Unterschied zwischen Arten der Wohlbekanntheit
und Fremdheit?
Ein f
remder Mensch tritt in mein Zimmer, aber es ist ein
Mensch, das sehe ich sofort.
Etwas Vermumtes tritt in mein Zimmer, ich
weiss nicht, ist es Mensch oder Tier.
Ich sehe einen mir unbekannten Gegenstand auf meinem Tisch, einen
gewoehnlichen Feldstein, aber ich habe ihn nie auf
meinem Tisch gesehen.
Ich sehe einen Stein am Weg; ich bin nicht erstaunt, obgleich ich mich
nicht erin
nere, gerade ihn schon gesehen zu haben.
Ich sehe ein seltsam geformtes Objekt von mir unbekanntem Zweck auf
meinem Tisch und bin
nicht
ueberrascht: es ist schon immer dort gelegen,
ich habe nie gewusst
was es ist und mich
nie dafuer interessiert, es ist mir
wohlvertraut.