219.
“Aber muß man nicht wissen, wie es wäre, wenn ich Schmerzen
hätte?” –
Man kommt nicht davon weg, daß die Benützung des Satzes darin besteht,
daß man sich bei jedem Wort etwas vorstelle.
Die Anwendung des Satzes ist
nicht die, die ein solches
Vorstellen fordert.
Immer wieder möchte man sich den Sinn eines Satzes, also seine
Verwendung, in einem seelischen Zustand des Redenden oder Hörenden
konzentriert
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denken.
Man denkt nicht, daß man mit den Worten
rechnet,
operiert, sie mit der Zeit in dies oder jenes Bild
überführt. –
Sondern ihr Sinn, d.i. aber ihr Zweck, soll in
einer Art Bild liegen, das sie im Geist des Sprechers
erzeugen.
Es ist ganz so, als glaubte man, daß etwa die schriftliche Anweisung
auf eine Kuh, die mir Einer ausfolgen soll, immer von einer
Vorstellung einer Kuh begleitet sein müsse, damit diese Anweisung
nicht ihren Sinn verliere.
Wenn wir dem Arzt mitteilen, wir hätten Schmerzen – in welchen Fällen
ist es nützlich, daß er sich einen Schmerz vorstelle? –
Und geschieht dies nicht auf sehr mannigfache Weise?
(So mannigfache, wie: sich an einen Schmerz
erinnern.)
(
⇒71)