822.
“Aber man kann doch die Figur als Pfeil und als
Vogelfuß sehen, auch wenn man es nie jemandem
mitteilt.”
Und das wieder heißt: es hat
Sinn, zu sagen: jemand sähe die Figur einmal so, einmal
so, ohne es je jemandem mitzuteilen. –
Ich will nicht sagen, es habe
keinen
Sinn, aber der Sinn i
st
nicht so ohne weiteres klar. –
Ich weiß z.B.,
daß Leute von einem Gefühl der
Unwirklichkeit reden, sie sagen es scheine ihnen alles unwirklich; und
nun sagt man: es könnte den Menschen alles unwirklich vorkommen,
auch wenn sie's nie jemand mitgeteilt hätten.
Wie weiß man so ohne weiteres,
daß es Sinn hat zu sagen “es kommt diesem
Menschen vielleicht alles unwirklich vor, obwohl er nie
1– 162 –
davon spricht”.
Ich habe hier natürlich mit Absicht ein sehr seltenes Erlebnis
gewählt.
Denn weil es nicht eins von den alltäglichen Erlebnissen ist, sieht man
schärfer auf den Gebrauch der Worte. –
Ich möchte sagen: Es hat mit knapper Not Sinn, auszurufen
“Es ist alles unwirklich!” – und
schon weiß man, daß auch jene
andere Aussage Sinn hat! –
Oder auch so: Es sagt mir einer “Mir
erscheint alles unwirklich”.
Ich weiß kaum, was das
heißt – und doch weiß ich
schon, daß es Sinn hätte, zu sagen,
etc. etc..
Nun, das liegt natürlich daran, daß er ein Erlebnis
mit dem Satz beschreibt; d.h.,
daß es eine psychologische Aussage ist.