770
Und nun haben wir zwar eine neue Ausdrucksweise, sie ist aber
nicht mehr asymmetrisch.
Sie bevorzugt nicht
einen Körper, einen Menschen zum
Nachteil des andern, ist also
nicht
solipsisti
sch. –
So ist
alles || alle Erfahrung ohne
Ansehen der Person verteilt.
Aber wir teilen anders.
Es werden die Dinge in unsrer Betrachtungsweise anders
zusammengefaßt.
Wie wenn man einmal die Zeit zum Raum rechnet und einmal nicht, oder wie
wenn man einen Wald als Holzblock mit Löchern ansähe.
Oder die Bahn des Mondes
um die Sonne einmal als
Kreisbahn um die Erde, die sich verschiebt
;, – ein andermal als
Wellenlinie, die um die Sonne läuft.
(Wäre die Erde etwa nicht sichtbar, so könnte es eine merkwürdige neue
Betrachtungsweise sein, die Wellenbewegung des Mondes um die Sonne als
Kreisbahn
um einen kreisenden Körper || um ein kreisendes
Zentrum aufzufassen.)
Man könnte auf diese Weise gewisse Vorurteile zerstören, die auf die
besondere uns geläufige Betrachtungsart aufgebaut wären. –
Sehr klar wird der Charakter der anderen Betrachtungsweise, wenn man an
die analoge
Verschiebung || Veränderung
der Grenzen durch die Einführung des Begriffs der Gedächtniszeit
denkt.
Es ist ganz ähnlich der veränderten Betrachtung der Mondbewegung.
Eine Grenze, die früher mit anderen in der Zeichnung
zusammenlief, wird plötzlich stark ausgezogen und
hervorgehoben. ‒ ‒ ‒